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95 % der Unternehmen haben sich angepasst

„Wir helfen mit im Kampf gegen hohe Infektionszahlen.“ Diese Botschaft senden die Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen. Denn 95 % der Betriebe bieten den Beschäftigten die Möglichkeit des Home-Office an – wo immer das möglich ist. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum unter den 430 Mitgliedsunternehmen.

Vor einer Woche trat die neue Verordnung der Bundesregierung zum verpflichtenden Home-Office in Kraft, das Gros der Unternehmen hatte dies längst beherzigt. Fest steht aber auch: Die Mitarbeiter*Innen sind zwar zufrieden mit der Home-Office-Lösung, kommen aber - insbesondere aufgrund der Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Arbeit - an ihre Grenzen und spüren eine Home-Office-Müdigkeit. „Das haben uns über 50 % der Unternehmen gemeldet. Viele Familien gehen mittlerweile auf dem Zahnfleisch“, so AGV-Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer.

Den Home-Office-Wunsch einzelner Beschäftigten aus betrieblichen Gründen ablehnen mussten nur 10 % der befragten Unternehmen. „Das in der Öffentlichkeit gezeichnete Bild vom renitenten Arbeitgeber, der auf eine Präsenzpflicht im Büro besteht, ist schlicht falsch. Einer gesetzlichen Regelung bedarf es also nicht“, weiß Erlhöfer. Zusammengefasst 30-40 % der jeweiligen Belegschaften in den befragten Unternehmen können im Home-Office arbeiten. „Produzierende Betriebe können schlecht Maschinen auslagern. Der gesamte Verwaltungsapparat aber lässt sich in der Regel mobil gestalten“, so Erlhöfer. Ein weiteres Instrument zur Kontaktreduzierung in Betrieben sind flexible Arbeitszeiten. Ein gutes Drittel hatte die ohnehin bereits eingeführt, weitere 40 % der befragten Unternehmen haben dies anlassbezogen eingeführt. „Unternehmen tun alles erdenklich Mögliche, um Infektionszahlen niedrig zu halten. Die Wirtschaft leistet also ihren Beitrag. In den Behörden des öffentlichen Dienstes sieht das – nach allem was man hört – anders aus. Dort ist mobiles Arbeiten längst nicht so verbreitet. Da muss nachgebessert werden“, so Erlhöfer, der nun hofft, „mit raschen Impfungen endlich zurück zu einem normaleren Leben zu gelangen.“