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Chancen der Digitalisierung nutzen

Mit dem Begriff Industrie 4.0 wird eine weitgehende Vernetzung und Digitalisierung der Industrie beschrieben. Was steckt tatsächlich dahinter, welche Chancen eröffnet die Entwicklung und was bedeutet das für die Arbeitswelt der Zukunft? In jedem Fall gilt, dass die Digitalisierung die gesamte Arbeitswelt und alle Wirtschaftsbereiche betreffen wird. Dieser Prozess ist bereits heute in vollem Gange. Die Digitalisierung bringt Herausforderungen mit sich, vor allem aber große Chancen für den Standort Deutschland. Das gilt nicht nur mit Blick auf eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, sondern ermöglicht auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten.

Was für die Wirtschaft der Region wichtig ist…

  • Arbeitsteilung fördern statt regulieren

Die Digitalisierung fördert Spezialisierung und Arbeitsteilung. Die Bedeutung (industrienaher) Dienstleistungen und die Bedeutung von Werk- und Dienstverträgen werden daher wie damit im Zusammenhang stehende Geschäftsmodelle zunehmen. Sie sind eine anerkannte, faire und effektive Möglichkeit, diese Aufgabenteilung und Spezialisierung zu unterstützen. Eine weitere Regulierung dieser etablierten Vertragsformen – wie aktuell geplant - würde eine erfolgreiche Digitalisierung erschweren.

  • Bessere Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit schaffen

Eine gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben spielt eine wichtige Rolle bei der Personalgewinnung. Immer mehr Beschäftigte wollen sich sowohl beruflich als auch familiär einbringen können. Eine steigende Anzahl von Beschäftigten hat zudem Pflegeverpflichtungen, für die Lösungen gefunden werden müssen. Durch die Digitalisierung ergeben sich hier neue Möglichkeiten, wobei das digitale, orts- und zeitungebundene Arbeiten eine entscheidende Rolle spielt. Eine Flexibilisierung der Arbeitsorganisation, gerade mit Blick auf den Arbeitsort, ermöglicht mobiles Arbeiten oder das Arbeiten im Home-Office. Die gewonnenen Freiräume bei flexibler Arbeitsorganisation werden ergänzt oder kombiniert mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie Teilzeit – von wenigen Wochenstunden bis zu vollzeitnaher Teilzeit - Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Arbeitszeitkonten oder auch Jobsharing. Flexible Arbeitsformen sind aber nicht für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter und nicht für jede Art von Arbeit geeignet. Ziel muss es sein, dass – im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten und Bedarfe – Beschäftigte Beruf und Privatleben besser miteinander vereinbaren und ihre Karrierechancen nutzen können. Die Digitalisierung bietet zwar neue technische Möglichkeiten für die Vereinbarkeit, aber grundlegende Rahmenbedingungen, wie z.B. der weitere Ausbau bedarfsdeckender und hochwertiger Ganztagskitas und Ganztagsschulen oder familienpolitische Leistungen, die keine Fehlanreize setzen, der Erwerbstätigkeit fernzubleiben, behalten ihre wesentliche Bedeutung.

  • Digitale Kompetenzen in der Schule vermitteln

Digitale Kompetenzen müssen noch stärker als bisher zur Allgemeinbildung zählen. Informationstechnische Grundlagen sowie Medienbildung müssen verbindlich in den Lehrplänen und stärker in der Lehreraus- und -weiterbildung verankert werden. Bei dem Erwerb informationstechnischer Grundlagen stehen der Umgang mit Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Präsentations-, Dateiverwaltungs- und Bildbearbeitungsprogrammen, Modellbildung, Simulationen sowie das Zusammenspiel von Hard- und Software im Mittelpunkt. Medienbildung umfasst das Lernen mit Medien und das Lernen über Medien. Medienkompetenz ermöglicht ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebenswelt.

  • Infrastruktur ausbauen – Digitalisierung ermöglichen

Nordrhein-Westfalen darf infrastrukturell nicht abgehängt werden. Der Breitbandausbau ist eines der wichtigsten Projekte der kommenden Jahre. Neben Brücken und Straßen muss auch die Datenautobahn in NRW ausgebaut werden. Um im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden, benötigen Unternehmen die infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Industrie 4.0 im eigenen Betrieb zu leben.

  • Rechtsfragen, insbesondere zur Datensicherung, lösen

Mit zunehmendem Grad der Digitalisierung sind die Unternehmen immer mehr auf die Zuverlässigkeit der Kommunikations- und Informationssysteme sowie auf einen verlässlichen Rechtsrahmen, zum Beispiel bei Vertrags-, Urheber- und Datenschutzrecht, angewiesen. Diese Fragestellungen müssen also flankierend zum Digitalisierungsfortschritt gelöst werden.