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Chemie-Industrie: 815 neue Perspektiven

Ein Start ins Berufsleben mit echten Perspektiven. Das bietet die chemisch-pharmazeutische Industrie in Westfalen. 815 neue Ausbildungsplätze haben die rund 160 Unternehmen in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Rund 760 junge Menschen (93 % Besetzungsquote) haben ihre Ausbildung begonnen.

Deshalb sind sich Harald Sikorski von der IG BCE Westfalen und Dirk W. Erlhöfer vom Arbeitgeberverband Chemie Westfalen auch einig: „Die Chemie-Industrie bietet Zukunft.“ Beim traditionellen Runden Tisch für Ausbildungs- und Arbeitsmarktfragen, an den sich beide Sozialpartner am letzten Mittwoch (11.11.2019) erstmals virtuell setzten, kam dies besonders zum Ausdruck. Denn Gewerkschaft und Arbeitgeber hatten gemeinsam eine Umfrage zur Evaluierung des Tarifvertrages „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ durchgeführt, deren Ergebnisse diskutiert wurden.

Sikorski und Erlhöfer betonten beide, wie wichtig die betriebliche Ausbildung ist, gerade jetzt in der Corona-Pandemie. Schließlich „ist sie der Türöffner für den weiteren beruflichen Werdegang und Fachkräftemangel macht vor der Pandemie nicht halt.“

Erlhöfer ergänzte: „Wir haben im vergangenen halben Jahr eine wirtschaftliche Krise erlebt, die in der chemischen Industrie nicht ganz so eklatante Auswirkungen hatte wie in anderen Branchen. Dennoch sind Unternehmens-Entscheidungen immer auch kostengetrieben. Und weil die eigene Ausbildung zwar ureigenes Interesse der Unternehmen, aber eben auch teuer ist, sind die nahezu stabilen Ausbildungsplatzzahlen gerade in diesem Jahr ein gutes Zeichen. Das weit über dem tariflich vereinbarten Soll von 717 Ausbildungsplätzen liegende Ergebnis mit einem lediglich marginalen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % zeigt, welch hohen Wert die Unternehmen der Ausbildung beimessen. Das Engagement der Unternehmen ist ungebrochen.“

Besonders gut sind nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung auch die Bleibeperspektiven: Rund 90 % der Auszubildenden werden im Anschluss übernommen, über 70 % davon mit guter Bleibeperspektive, das heißt entweder sofort unbefristet (56%) oder mit Befristung über 12 Monate.

Harald Sikorski sagte mit Blick auf die Ergebnisse: „Gerade in der chemischen Industrie sind Ausbildungs- und Arbeitsplätze  hoch attraktiv und bieten Sicherheit sowie berufliche Entwicklungsperspektiven mit guten Arbeits- und Entgeltbedingungen Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der demografischen Herausforderungen in den Unternehmen gilt es vorrangig die Besetzungslücke zu schließen und die Quote zur unbefristeten Übernahme junger Facharbeiter nach der Ausbildung weiter zu steigern. Den neuen Auszubildenden wünschen wir einen guten Start in die Berufsausbildung und hoffen, dass  im kommenden Jahr viele junge Menschen die Chance auf eine Berufsausbildung in der chemischen Industrie wahrnehmen.“