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Flüchtlinge packen im Betrieb mit an

Flüchtlinge fit machen für den Ausbildungsmarkt und Interesse wecken für die sogenannten MINT-Berufe. Das hat sich das von den Arbeitgeberverbänden Ruhr/Westfalen initiierte und mit weiteren Projektpartnern vorangetriebene Projekt MINTegration als Ziel gesetzt.

In den vergangenen zwei Wochen stand für die rund 20 Teilnehmer des Projekts die erste Praktikumsphase in einem produzierenden Unternehmen an. Auch Hussein Shokraei Joshaghan aus dem Iran packte mit an – und zwar bei der Rheinzink GmbH in Datteln. Die beiden Produktionsmeister Egbert Meier und Jörg Marx leiteten ihn während des zweiwöchigen Praktikums an. Zu Beginn lernte er den gesamten Betrieb und die Produkte kennen, wurde in die Sicherheitsbestimmungen eingewiesen und schaute sich die Ausbildungswerkstatt an. „Die Verständigung hat auf Anhieb sehr gut funktioniert. Da waren wir etwas überrascht“, berichtet Jörg Marx. „Wenn es in deutscher Sprache haperte, ging es in Englisch weiter“, so Egbert Meier. Hussein Shokraei Joshaghan wurde an einer sogenannten Bördelpresse eingewiesen, an der Verbindungsstücke für Dachrinnen und Entwässerungsrohre hergestellt werden. Auch an den Scherenanlagen – die große Zinkbahnen in für die Weiterverarbeitung passende Größen schneiden – konnte er unterstützen. „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, in einem so großen Betrieb zu arbeiten und mit anzupacken“, sagt Joshaghan, der im September 2015 aus dem Iran nach Deutschland gelangte.

„Dort habe ich drei Jahre IT studiert, konnte das Studium aber leider nicht beenden. In Deutschland würde ich gerne eine Ausbildung machen und danach an einer Hochschule studieren“, hat er klare Vorstellungen von seinem beruflichen Werdegang. Die Teilnahme am Projekt MINTegration soll ein Einstieg sein. „Ein tolles Projekt, an dem wir uns gerne beteiligt und Praktika ermöglicht haben“, sagen Jörg Marx und Egbert Meier. Für Hussein Shokraei Joshaghan geht es nun zurück auf die Schulbank – weiter Deutsch lernen. Im kommenden Jahr, nach Abschluss des Projekts MINTegration, schreibt er Bewerbungen. „Es wird sicher nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden, aber ich lerne weiter Deutsch und strenge mich an. Mal sehen, was passiert“, ist er zuversichtlich.

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