Aktuelles

Home-Office: 80 % machen weiter

Die Pandemie geht, Home-Office bleibt? Viele Unternehmen, die bei den Arbeitgeberverbänden Ruhr/Westfalen in Bochum organisiert sind, beantworten diese Frage mit „Ja“. In einer aktuellen Umfrage unter den 430 Mitgliedsunternehmen geben über 80 % der Befragten an, auch nach der am 30. Juni ausgelaufenen Home-Office-Pflicht weiter verstärkt auf mobile Arbeit zu setzen.

Die im abgelaufenen Halbjahr gesammelten Erfahrungen mit dem Home-Office bewerteten 61 % der Unternehmen mit „gut“ bis „sehr gut“. „In vielen Personalabteilungen werden aktuell Überlegungen angestrebt, wie die betrieblichen Home-Office-Regelungen im Detail aussehen können. Klar ist: im produzierenden Gewerbe ist die Arbeit von zu Hause schlecht möglich, aber in der Verwaltung haben viele Unternehmen Potenziale erkannt“, so AGV-Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer mit Blick auf die Umfrageergebnisse.

Im Schnitt rund 30-40 % der Belegschaften hätten ihre Arbeit in den heimischen vier Wänden erledigen können. „Diese hohe Zahl hat uns selbst überrascht, da unsere Mitglieder zumeist im industriellen Sektor tätig sind“, so Erlhöfer weiter. Im Fokus stand im abgelaufenen Halbjahr der Infektionsschutz, die befragten Unternehmen meldeten aber weitere positive Effekte: durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe die Motivation der Belegschaften zugenommen, die Nutzung virtueller Kommunikation wurde zur Selbstverständlichkeit, es habe deutlich weniger Krankmeldungen gegeben und die Effektivität der Mitarbeiter habe zugenommen. Zudem sei ein Home-Office-Angebot attraktiv für potentielle neue Fach- und Führungskräfte. „Natürlich bringt das Home-Office auch Probleme mit sich. Etwa zähe Abstimmungsprozesse zwischen Verwaltung und Produktion, technische Schwierigkeiten oder die Entstehung einer ‚Zweiklassengesellschaft‘ im Unternehmen, was den Betriebsfrieden stören kann. Für unsere Mitglieder überwiegen aber die Vorteile. Und eines wird deutlich: Die Arbeitswelt wird sich weiter verändern – auch dank Corona.“, so Dirk W. Erlhöfer abschließend.