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IG Metall gefährdet Arbeitsplätze

„Im Frühjahr haben wir gemeinsam Vernunft walten lassen – nun möchte die IG Metall Errungenes niederreißen“. So kommentiert Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest e.V. die Forderungen der nordrhein-westfälischen IG Metall für die anstehende Tarifrunde 2021.

Nachdem im März und im Angesicht der Corona-Pandemie der Entgelt-Tarifvertrag ohne Erhöhung der Tabellenentgelte wieder in Kraft gesetzt wurde, fordert die IG Metall nun Einkommensverbesserungen in einem Volumen von vier Prozent. „Die IG Metall verkennt die Realität. Die gesamte Metall- und Elektroindustrie kämpfe gerade an mehreren Fronten von Rezession, Transformation, Corona und Beschäftigungssicherung. Zwei Drittel der M+E-Unternehmen arbeiteten in Kurzarbeit. Diese Forderung gefährdet die leichte Erholungsphase der letzten Wochen und hat keinerlei ökonomische Grundlage“, ärgert sich Dirk W. Erlhöfer.

Die IG Metall zettele mit ihrer tarifpolitischen Strategie einen Verteilungskampf zur Unzeit an. An der komplexen und schwierigen wirtschaftlichen Lage habe sich seit dem Frühjahr 2020 nicht viel verändert. Die Unternehmen hätten seitdem allerdings massiv Eigenkapital verloren, viele kämpften mit Liquiditätsengpässen. Trotzdem sei der Beschäftigungsrückgang insgesamt ausgesprochen moderat ausgefallen – Kurzarbeit sei Dank. So sei es bislang gelungen, insbesondere Stammbelegschaften an Bord zu halten. „Wenn Unternehmer nun fürchten müssen, dass die Arbeitskosten weiter steigen, dann werden sie vermehrt Arbeitsplätze auf den Prüfstand stellen“, so Erlhöfer. Zwar versuche die IG Metall in ihrer differenzierenden Forderung, die heterogene Lage der M+E-Industrie zu berücksichtigen. Allerdings sei es schon grotesk, zunächst Lohnzuwächse bei den Unternehmen einzuholen, diese dann auch für einen Teillohnausgleich für eine Vier-Tage-Woche zu verwenden und dann als Beitrag der Mitarbeiter zur Beschäftigungssicherung zu verkaufen. „Das wird nicht zur Akzeptanz für den Flächentarif beitragen. Auch das kann ich in dieser Situation nicht nachvollziehen“, sagte Erlhöfer abschließend.