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Kein Spielraum bei der Arbeitszeit

"Mehr Geld fürs Nichtstun wird es mit uns nicht geben.“ Klipp und klar formuliert Dirk W. Erlhöfer seine Sicht der Dinge vor der am Donnerstag, 14. Dezember, anstehenden zweiten Verhandlungsrunde der Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest e.V. spricht für über 100 Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet und im Vest Recklinghausen. Ein Großteil von ihnen wendet im eigenen Betrieb den Tarifvertrag an – und kann die Forderungen der IG Metall noch immer nicht nachvollziehen. „Unternehmer fragen mich, wie sie zukünftig ihre Schichten organisieren sollen, wenn einzelne Mitarbeiter nach eigenem Ermessen ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden reduzieren können – und dafür sogar noch einen Entgeltausgleich erhalten“, so Erlhöfer. Das verursache nicht nur Chaos bei der Schichtplangestaltung, sondern stifte zudem Unmut in der Belegschaft.

Auch deshalb erwartet Erlhöfer die härteste Tarifrunde seit Jahren. Denn die M+E-Arbeitgeber sehen unisono keinerlei Spielraum bei den Arbeitszeitverkürzung und Entgeltzuschlagforderungen der IG Metall. "Wer mehr arbeitet, verdient mehr. Wer weniger arbeitet, verdient weniger. Daran werden wir nicht rütteln. Mehr Geld fürs Nichtstun wird es mit uns nicht geben", sagt Erlhöfer. Mit Blick auf die Entgeltforderung von 6 Prozent sagt er, die Beschäftigten sollten fair an den Erfolgen der Unternehmen beteiligt werden: "Wir werden uns in dieser Frage auch diesmal mit der IG Metall auf einen Kompromiss einigen können und am kommenden Donnerstag dazu einen konstruktiven Beitrag in die Verhandlungen einbringen, Knackpunkt  wird aber das Thema Arbeitszeit sein.“

Erlhöfer geht es ausdrücklich auch um ein höheres Arbeitsvolumen, wenn Markt und Kunden dies verlangen. Erst wenn Unternehmen die für die Belieferung der Kunden notwendige Flexibilität bei der Arbeitszeit erhielten, könne auch über die individuellen Wünsche von Mitarbeitern nach bedarfsgerechter reduzierter Arbeitszeit gesprochen werden, so Erlhöfer. „Wir werden nur Arbeitszeitregelungen vereinbaren, die den betrieblichen Bedarf und die Anforderungen der Kunden berücksichtigen“, so Erlhöfer. „Wie auch immer diese neue Arbeitszeitmodelle aussehen: Die anfallende Arbeit muss geleistet werden – und sie darf nicht noch teurer werden.“