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Tarif-Brücke als fairer Kompromiss

Anfang der Woche hatten sich die Sozialpartner der chemisch-pharmazeutischen Industrie, der BAVC und die IG BCE, in der aktuellen Tarifverhandlung auf eine „Brücken-Regelung“ geeinigt. Am Freitag, 8. April, bot der Westfälische Arbeitgeberverband Chemie e.V., seinen Mitgliedern die Möglichkeit, im Rahmen einer Videokonferenz Verfahrens- und Auslegungsfragen zu diskutieren.

Dabei wurde deutlich: Die Mitglieder sind unter dem Strich zufrieden mit den getroffenen Vereinbarungen. Diese sehen vor: Die Chemie-Beschäftigten erhalten eine Brückenzahlung in Höhe von 1400 Euro. Diese geht nicht dauerhaft in die Tariftabelle ein. Die Einmalzahlung ist flexibilisiert. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten (Verlust oder Nettoumsatzrendite unter 3 Prozent für 2021 oder voraussichtlich für 2022) wird die Zahlung auf 1.000 Euro gekürzt. Die Auszahlung erfolgt bis Ende Mai 2022. Auszubildende erhalten 500 Euro. Zudem wurden die Zuschläge für regelmäßige und unregelmäßige Nachtarbeit einheitlich auf 20 Prozent festgelegt. Bislang lagen diese bei 15 Prozent bzw. 20 Prozent.

„Es ist nach unseren Rückmeldungen deutlich geworden, dass die Unternehmen die Planungssicherheit bis in den Herbst ohne Dauerbelastungen goutieren. Gerade in diesen unsicheren Zeiten - insbesondere für die energieintensive Chemie-Branche - haben die Sozialpartner ein wichtiges Signal gesendet“, so AGV-Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer. Er bezeichnete die „Brücken-Regelung als „fairen Kompromiss“, den die Beschäftigten aktuell im Portemonnaie spüren. „Für die Arbeitgeber war wichtig, angesichts der maximalen Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung keine dauerhaft geltenden Tabellenerhöhungen festzuschreiben. Im Herbst sehen wir hoffentlich etwas klarer, wie Deutschland energiepolitisch auf die neuen Zeiten reagieren wird“, so Erlhöfer abschließend.

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